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„Jeden Tag besser werden“

Aaron Ravenscroft ist seit August Präsident und CEO von Manitowoc. Er ist überzeugt, dass kontinuierliche Verbesserung grundlegend für die nächste Wachstumsphase des Unternehmens sei. Sein Ausblick ist sehr positiv: „Wir haben ein starkes Fundament und ein leistungsstarkes Team. Damit sind wir für die nächsten Jahre bestens aufgestellt und ich sehe für dieses Unternehmen große Möglichkeiten.“


Auf seinem Posten als Präsident und CEO ist Aaron Ravenscroft zwar noch relativ neu, Manitowoc und das Krangeschäft kennt er jedoch schon lange, hat er die Branche doch für eine Investmentbank am Anfang seiner Karriere analysiert. Nachdem Aaron Ravenscroft Führungspositionen bei mehreren Industriemaschinenherstellern ausübte, wechselte er schließlich im März 2016 zu Manitowoc. Dort war er zuerst für das Mobilkrangeschäft zuständig und übernahm im August 2017 zusätzlich die Turmdrehkransparte.


Ravenscroft hat seit Beginn seiner Tätigkeit bei Manitowoc die Grundsteine für künftiges Wachstum gelegt. Sein Hauptaugenmerk lag auf der Entwicklung neuer Produkte, der Steigerung der Produktqualität und dem Ausbau des Kundenservices. Parallel dazu stärkte er auch die operativen Abläufe. Dies führte zu langlebigeren und zuverlässigeren Kranen und einem Servicepaket, auf das Kunden und Manitowoc-Händler jederzeit zurückgreifen können. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war der Aufbau eines starken Organisationsteams, das in alle Geschäftsbereiche hineinwirkt und im wahrsten Sinne des Wortes global handlungsfähig ist.


Im Gespräch mit Looking Up gibt Aaron Ravenscroft einen Einblick in seine Gedanken zu seinen neuen Aufgaben und spricht über die Zukunftsaussichten von Manitowoc.


LU: Herr Ravenscroft, wie fühlt es sich an, Präsident und CEO von Manitowoc zu werden?


Aaron Ravenscroft

AR: Es ist eine große Ehre, an der Spitze eines so erstklassigen Unternehmens mit starken Marken und treuen Kunden zu stehen. In den vergangenen Jahren arbeitete ich eng mit Barry Pennypacker (Präsident und CEO von Manitowoc, der dieses Jahr bekannt gab, in den Ruhestand zu gehen) zusammen. Was also den Zeitpunkt und die anstehenden Aufgaben angeht, lief der Übergang ziemlich glatt. Wir sind hervorragend positioniert, um Manitowoc in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.


Ich bin Barry sehr dankbar für alles, was er getan hat, und für die Grundlagen, die er geschaffen hat. Unter seiner Führung kam frischer Wind in die Produktentwicklung, und mit The Manitowoc Way wurden unsere operativen Abläufe neu strukturiert. Jetzt können wir in die nächste Wachstumsphase übergehen. Ich bin unglaublich stolz darauf, unser Unternehmen in die Zukunft führen zu dürfen.


LU: Was gefällt Ihnen am Krangeschäft am besten?


AR: Eine der schönsten Seiten sind die vielen persönlichen Beziehungen. Ich habe regelmäßig mit unterschiedlichsten Leuten aus dieser Branche zu tun – unter anderem mit unseren Mitarbeitern, Kunden, Händlern, Investoren und Lieferanten. Wir bleiben ständig in Kontakt. In direkten Gesprächen, in E-Mails und mittels Textnachrichten. Dieses Verbundensein ist in dieser Branche sehr wichtig.


Denn hier zählen Vertrauen und der Aufbau von Beziehungen. Ich mag besonders die Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Da sehe ich, wie Krane von Manitowoc eingesetzt werden und so die Unternehmen unserer Kunden stärken. Die Kranbranche ist eine relativ kleine Branche, in der viele Familienbetriebe existieren. Auch dies gefällt mir. Ich bin verheiratet und habe vier Kinder im Alter von 16, 14, 12 und 8 Jahren und für mich ist die Familie einfach das Wichtigste. In einer Branche zu arbeiten, die sich wie eine große, weltweite Familie anfühlt, das ist echt ein Privileg.


Zudem freut es mich wirklich, die Resultate unserer Arbeit und die unserer Krane zu sehen. Es gibt nichts Schöneres als ein Stadion, das mit einem AT-Kran von Grove gebaut wurde; einen Windpark, der mit einem Manitowoc-Raupenkran aufgestellt wurde; oder einen Wolkenkratzer, der mit einem Potain-Turmdrehkran errichtet wurde. Unsere Produkte sind weithin sichtbar und bauen die Welt, in der unsere Kinder leben werden. Wer kann zum Beispiel behaupten, dass er oder sie beim Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre Dame mitgeholfen hat? Genau so etwas macht die Arbeit bei Manitowoc so besonders.


LU: Die COVID-19-Pandemie hat uns noch im Griff. Was hat Manitowoc in diesen schwierigen Zeiten unternommen?


AR: Für uns war und ist die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren Standorten auf der gesamten Welt am wichtigsten. Auf das, was unser Team vor dem Hintergrund dieser beispiellosen weltweiten Krise geleistet hat, bin ich unglaublich stolz. In einer Zeit, in der es mehr denn je darauf ankommt, liefern wir weiter neue Krane an Kunden aus und stellen Teile und Serviceleistungen bereit.


Auch wenn die COVID-19 Pandemie weiterhin Erschwernisse mit sich bringt, läuft unser Betrieb gut weiter. Wir haben eine gesunde Bilanzstruktur und Liquidität. Somit sind wir stark genug und haben die Strukturen, um durch die bevorstehenden schwierigen Monate zu kommen. Daher planen wir auch bereits für die Zeit, in der sich die Lage wieder verbessern wird und bereiten uns darauf vor.


LU: Welche Schwerpunkte setzen Sie jetzt am Beginn Ihrer Amtszeit als Präsident und CEO?


AR: Derzeit konzentriere ich mich darauf, das Unternehmen auf die Zeit nach COVID-19 vorzubereiten. Das beginnt damit, dass wir uns um Gesundheit und Sicherheit kümmern müssen – und dies jeden Tag aufs Neue. Das ist jedoch nur der Anfang – sozusagen die Eintrittskarte zum Spiel. Ich bin zuversichtlich, dass in den nächsten 12 Monaten ein Impfstoff zugelassen und verteilt wird. Die Welt wird eine Herdenimmunität gegen diese schreckliche Krankheit aufbauen, und dann werden wir in eine, wie auch immer geartete, Normalität zurückkehren. Wenn sich die COVID-19-Wolke verzogen hat, springt auch die Wirtschaft wieder an. Wenn der Bauboom folgt, wird es bei uns hektisch.


Denn wenn die Erholung kommt, müssen wir gut vorbereitet sein, um davon zu profitieren. Dies bedeutet, wir müssen also weiterhin neue Produkte auf den Markt bringen, unsere AT-Kran-Neueinführungen beschleunigen, und die Kranentwicklung in unserem chinesischen Werk muss auch vorangetrieben werden. Im deutschen Turmdrehkran-Geschäft möchten wir einen höheren Marktanteil erreichen. Dabei setze ich auf die im Aufbau befindliche Mietflotte. Wir müssen darauf vorbereitet sein, Übernahmen zu realisieren. Ich glaube fest daran, dass wir, wenn wir auf die Erholung der Branche aufbauen, Manitowoc für die nächsten 10 Jahre auf einen neuen Wachstumspfad bringen werden.

Wir brauchen eine Siegermentalität. Das Krangeschäft war seit der Krise 2009 knallhart. Wir haben in den letzten 10 Jahren gearbeitet, um zu überleben – wir haben uns aus der Finanzkrise herausgekämpft und wir haben nach der Ausgliederung der Manitowoc-Foodservice-Sparte mit aller Vehemenz daran gearbeitet, ein nachhaltig erfolgreicher Kranbauer zu werden.


Heute können wir eine starke Bilanz vorweisen, wir haben unsere Produktlinien erheblich ausgebaut und verbessert, und auch bei der Qualität haben wir große Fortschritte gemacht – wenn auch noch nicht genug. Insgesamt stehen wir wesentlich besser da. Unser Team und unsere Unternehmenskultur sind wirklich kampferprobt. Das wichtigste Ziel meiner Arbeit ist, das volle Potenzial von Manitowoc auszuschöpfen und das Unternehmen durch eine Phase starken Wachstums zu führen.


LU: Wird die Entwicklung neuer Produkte im gleichen Takt weitergehen?


AR: Unser Unternehmen lebt von neuen Produkten, deshalb werden wir immer in Innovation investieren. Unsere Innovationspipeline ist durch COVID-19 nicht ins Stocken gekommen und wir haben neue Ansätze gefunden, um effizient zu sein. Zum Beispiel treffen sich unsere Produktentwicklungsteams nicht mehr persönlich, sondern virtuell. Und wir kommunizieren inzwischen auf anderen Wegen mit unseren Kunden, um auch weiterhin sicherzustellen, dass unsere Krane ihren Anforderungen gerecht werden.

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